Mileva hat geschrieben:
@Pack
Dass Makroevolution noch nie beobachtet wurde muss ich bestätigen, jedenfalls ist mir nichts gegenteiliges bekannt.
Womit Du bekennst, dass die Makroevolution jedweder empirischen Basis entbehrt und somit an wissenschaftlichem Standard einbüßt, da experimentelle oder in der Natur gemachte Beobachtungen Grundlage jeden wissenschaftlichen Strebens sind.
Makroevolution ist ein Begriff, der entbehrlich ist. Er enthält qualitativ nichts anders, als schon in "Mikroevolution enthalten ist. Der wissenschaftlichem Standard ist übrigens nicht so naiv, wie Du ihn darstellst.
Zum Vergleich hierzu der Ritter La Trémouille in Shaws 'Heiligen Johanna', als er vom Erzbischof hörte, dass Pythagoras die Auffassung vertrat, dass die Erde rund sei und sich um die Sonne drehe: "Was für ein ausgemachter Narr! Hatte er denn keine Augen im Kopf?"
Am einfachsten lässt sich Evolution mit Sequenzvergleich "beweisen" – hier liegt dem Prinzip nach auch keine andere Methodik vor, wie bei einem genetischen Vaterschaftstest. Wenn es keine Evolution gäbe, wäre es auch nicht möglich, molekulare Stammbäume mittels Markow-Ketten aufzustellen.
Mileva hat geschrieben:
Ich könnte jetzt, aus Deiner Sicht möglicherweise Ausflucht suchend, angeben, dass die Zeiträume, die für Makroevolution angenommen werden, unseren bisherigen Beobachtungszeitraum weit übertreffen.
Zeiträume sind nicht unbedingt entscheidend, erheblicher ist nach der Evolutionstheorie die Anzahl der Generationen, von denen eine Vielzahl bestehen muss, damit Makroevolution vonstatten gehen kann. Allerdings ist es tatsächlich so, dass bei den meisten Tierarten für die von Biologen angenommene Menge der Generationen, die zum Realisieren von makroevolutiven Prozessen vermutet wird, riesige Zeitintervalle vonnöten sind. Es gibt jedoch auch Spezies, die in relativ kurzer Zeit Tausende von Generationen hervorbringen können, weshalb sie in der genetischen Forschung gerne Verwendung finden. Beispiel: Drosophila. Von diesen Taufliegen hat man vergänglich mehrere tausend Generationen gezüchtet, diese anschließend den unterschiedlichsten klimatischen und ökologischen Bedingungen ausgesetzt, um Makroevolution und die hierfür relevanten evolutionsbiologischen Mechanismen zu ergründen. Doch auch über viele Tausende Generationen hinweg blieb eine makroevolutive Variation aus, was ein Indiz für ihre Nichtexistenz ist, da sie theoretisch zu erwarten gewesen wäre aufgrund der erheblichen Selektionsdrücke, die im Versuch hergestellt wurden. Der Drang nach Selbstorganisation griff in seiner Machtfülle jedoch niemals über die artlichen Sperren hinaus, so dass Taufliegen zu jeder Zeit Taufliegen blieben, dem Grundtypenmodell entsprechend.
Zeiträume sind sehr wohl entscheidend, will man einige thermodynamische Gegebenheiten berücksichtigen (molekulare Uhr (bsw. in Bezug zur mutagenen Wirkung ionisierender Strahlung). Übrigens gilt gerade Drosophila als Parade-Beispiel für adaptive Radiation - so gibt es auf Hawaii rund 1000 endemische Arten. Was soll das also sein, Deine "artliche Sperren"? Und einer meiner Lieblingsfragen: Wie entstehen "Grundtypen"?
Mileva hat geschrieben:
Wieso gibt es keine Fossilien von Menschen(-artigen) in jenen Gesteinsschichten, in denen es auch Fossilien andere Lebewesen gibt?
Diese Aussagen bezüglich der Gesteinsebenen setzt immer die Richtigkeit der radiometrischen Datierungsmethoden voraus, welche jedoch äußerst fragwürdig sind. Von der C-14-Methode ist zum Beispiel bekannt, dass diese zwischen einem Alter von 5 000 und 45 000 Jahren permanent an Präzision verliert. Ab 50 000 Jahren ist sie bereits nicht mehr anwendbar.
Nur ein Vollpfosten käme auf die Idee, C14 für größere Zeiträume anzuwenden ... (Hinweis: Nachweisgrenze, Halbwertzeit & Isotopenanteile).
Mileva hat geschrieben:
Für die mangelnde Verlässlichkeit der Kalium-Argon-Methode sprechen zahlreiche Funde, die mit einer rationalen Interpretation fossiler Fundstücke nicht in Einklang zu bringen sind. Beispiel: Versteinerte Bäume, die durch mehrere Jahrmillionen hindurchgewachsen sein müssten, stimmten diese Altersbestimmungsmethoden. Da wir das Alter von Bäumen auf ca. 5 000 Jahre begrenzen können, scheidet die Korrektheit dieser Bestimmungsmethode aus, deren Resultate sind mithin gänzlich irrelevant.
Diese sogenannten "polystraten Fossilien" sind übrigens kreationistische Erfindungen - den Begriff findest Du zurecht in keinem seriösen Geologiebuch. So mussten die von Dir genannten Bäume
"nicht durch mehrere Jahrmillionen" hindurch wachsen. Selbstverständlich liegt das Alter dieser Schichten dicht beieinander ... (Hinweis: Hochwasser).
Hingewiesen sei auf die Uran-Blei-Datierung, die sich aufgrund seiner beiden Zerfallsreihen selbst eicht. Und natürlich lassen sich zwecks Erhöhung der Genauigkeit diverse geochronologischen Methoden parallel anwenden.
Die Schichtenabfoge in ihrer Gesamtheit zeigt übrigens sehr schön Entwicklungen auf …
Mileva hat geschrieben:
Wie erklären sich die (wenigen, nicht gefälschten) Übergangsformen, die bisher gefunden wurden?
Tatsächlich ist in der Vergangenheit der Evolutionstheorie viel gefälscht worden. Nur warum? Nähme man hinter dem Evolutionskonstrukt die Wahrheit an, wieso muss man dann manipulierte Evidenzen heranziehen, um die Evolutionstheorie als zutreffend hinzustellen? Wahrscheinlich, weil sie von niemandem tatsächlich geglaubt wird aufgrund offensichtlicher Defizite in ihrem Erklärungsspektrum. Oder aber es handelt sich um ebenfalls üblichen Wissenschaftsbetrug, der wegen infantiler Machtkämpfe vollzogen wird.
Na, na, na – etwas viel Verschwörungstheorie. Selbstverständlich gab es Betrug. Aber wer hat diese Fälschungen aufgeklärt? Diejenigen, die dies können – d. h. also: Es waren nicht die Kreazzis ...
Mileva hat geschrieben:
Beachte bei der Betrachtung von sog. Übergangsformen stets, dass dieser Begriff eine Interpretation als eine solche impliziert. Gefunden werden lediglich differente Tierspezies, die einst ausgestorben sind. Sie verraten an sich nichts darüber, ob sie jemals primitivere Vorfahren hatten und gerade dabei waren, zu etwas Höherem, Adaptierteren zu evolvieren.
Dieses "höherentwickeln" gibt es bei den Griechen (da reicht die Skala bis zu den Göttern), aber schon nicht mal mehr bei Darwin. "Primitiv" ist hier nicht im Sinne von einfach, sondern von "ursprünglich" zu verwenden. Es werden übrigens nicht nur verschiedene Spezies (es gibt nicht nur Tiere) gefunden, sondern auch Ökologien sowie eine gewisse Reihenfolge (Fische – Fische & Amphibien - Fische & Amphibien & Reptilien - …).
Mileva hat geschrieben:
Diese fossilen Fragmente kann ich ohne Skrupel als eigenständige von Gott geschaffene Grundtypen bezeichnen. Du siehst, hier ist alles eine Frage der Deutung, die jedoch keinerlei Beweischarakter enthält und zumeist Indoktrinationen entspringt. Das festgestellte Aussterben unterschiedlicher Tierarten ist nichts Neues, es geschieht noch heute. Mit einer "Höherentwicklung" hat das allerdings nicht einmal im Ansatz etwas gemein.
Und wiederum einer meiner Lieblingsfragen: Warum sterben Organismen aus?
Und daran habe ich am meisten Spaß: Wie haben wir und das szenisch vorzustellen, wenn die von Gott geschaffenen Grundtypen auf die Erde gebeamt werden? Vielleicht am Beispiel der Nahrungspyramide Mais – Maus – Fuchs? Hatten die Mäuse einen leeren Magen? Gab es nur jungfräuliche Fähen gleichen Alters? War der Mais geklont und abgezählt? Wie sah die vorhergehende Nahrungspyramide aus?
Mileva hat geschrieben:
Hinzu kommt, dass gerade solche direkten Mosaikformen eben nicht gefunden werden, sondern immer nur Versteinerungen, die als autonome Art definiert werden können. Warum findet man solche nicht? Die aus den Erdschichten gewonnene Fossilabfolge ist ausgesprochen lückenhaft, keinesfalls kontinuierlich. Wo sind die beweiskräftigen Zwischenformen, die sog. "Missing Links", geblieben? Wer hat sie entnommen? Das Fehlen dieser eindeutigen Zwischenglieder ist ein gegen die Evolution der Arten sprechendes Faktum, das nachweisbar ist.
Was soll denn das sein, "eindeutige Zwischenglieder"? Erwartest Du etwa, dass halbe Hähnchen zu finden sein sollten? Jedes Fossil ist letztlich eine Zwischenform, falls die entsprechende Linie nicht ausgestorben ist.
Mileva hat geschrieben:
Die unzähligen anatomischen Ähnlichkeiten/Gemeinsamkeiten unter Wirbeltieren.
Die Ähnlichkeiten in der Anatomie (homologe Organe und Funktionen), dem Verhalten, der vegetativ gesteuerten Reaktionen spricht für einen gemeinsamen Schöpfer, der sich, ähnliche wie menschliche Hersteller, nach dem Baukastensystem gleicher, bewährter Modelle bedient. Auch hier unterliegt die Beurteilung von offensichtlichen Fakten erneut den verschiedenartigen Interpretationsmöglichkeiten.
Dann interpretiere mal Deine "offensichtlichen Fakten": Warum haben Laufvögel Flügel? Warum sind Wale Säugetiere? Warum gibt es schwule Pinguine? Ich habe hierzu eine Erklärung und Du nur die Behauptung, der Weihnachtsmann hat das im Sack gehabt. Auch hier wieder: Bitte eine szenische Darstellung. – Wie haben wir uns dies im Zeitablauf vorzustellen?
Ähnlichkeiten bilden in der Gesamtschau einen Beweis für Evolution, indem man einen Cluster von Merkmalen vergleicht. Aus dem hieraus erhaltenen Muster von Merkmalsverteilungen lassen sich zum einen Homologien von Analogien unterscheiden, zum anderen phylogenetische Bäume erstellen (Stichworte: Mosaik-Evolution, Henningsche Systematik).
Mileva hat geschrieben:
Den Zufall auszuschließen ist eine Sache, aber auf welche Empirie willst Du Dich bei der Suche nach Gott beziehen? Ich halte das für ein ziemlich einzigartiges „Projekt“. Vielleicht bin ich etwas zu pingelig, aber wie kommst Du auf diese „wahrscheinlich“?
Weil wir keine dritte Alternative kennen, haben wir genau diese zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Kreation oder Zufall (+ Notwendigkeit). Da wir letztere ausgeschlossen haben, bleibt nach rein menschlichem Bemessen (Ausschlussverfahren) lediglich die erste Variante.
Ich habe noch nicht gesehen, dass Du Zufall ausgeschlossen hast. Das obige stellt in mehrfacher Weise ein
non sequitur dar – an dieser Darstellung dürftest Du die meiste Freude haben: Ist also der Kreator kreiert worden oder existiert er aus Zufall? – Da wir letzteres aber ausschließen …
Mileva hat geschrieben:
Etwas für uns prinzipiell nicht Erkennbares anzuführen, gehört komplett in supernaturalistische Sphären und ist damit absolut sinnfrei. So verhalten wir uns auch im Alltag nicht, denn dann könnten wir gar nicht leben. Ich spreche aufgrund dieser begründeten Restzweifel auch niemals explizit von einem unumstößlichen Beweis. Es gilt Sokrates: "Ich weiß, dass ich nichts weiß." Jedoch haben wir mehrere Möglichkeiten, uns der Wahrheit anzunähern, die ich auch in diesem Fall zur Anwendung kommen lasse.
Wenn etwas prinzipiell nicht erkennbar ist, ist es prinzipiell nicht existent.
Mileva hat geschrieben:
Dumme Frage: wofür den?
Folgen wir der biblischen Betrachtungsweise, ist die Anerkennung Gottes unabdingbar, um ein ewiges Leben in Frieden zu verbringen. Das dürfte Anlass genug sein, sich Gott zuzuwenden.
Nun, wenn Du den Zufall ausschließen willst, hast Du für Anerkennung oder nicht keine Wahl – Du bist nicht frei in Deinen Entscheidungen. Ewiges Leben in Frieden scheint mir auch recht langweilig zu sein – geradezu die Hölle …
Mileva hat geschrieben:
Vielen Menschen schenkt ein solider Glaube an Gott auch Zeit ihres Lebens bereits tiefgründigen Sinn und Hoffnung, er hilft ihnen aktiv bei der Lebensbewältigung, spendet Sicherheit, Liebe und Trost, auch Beständigkeit und Treue durch die ausdrückliche Vermittlung christlicher Werte und Tugenden.
Das stimmt. Das erstere schaffen aber auch Alkohol und Drogen, das letztere ist einfach kulturbedingte Konservativität. Was christlicher Werte und Tugenden nun genau sind bedarf aber einer näheren Erläuterung. Und bist Du Dir sicher, dass Deine antiwissenschaftliche Einstellung mehr ist, als bei diesen Deinen kurzen Sätzen hervorkommt?
Mileva hat geschrieben:
Die Behauptung, man könne auch ohne die Annahme eines schöpfenden Gottes eine Moral vertreten, ist für viele, weitläufige Sektoren zweifelsfrei vollkommen korrekt.
Richtig. Ich erkläre Moral und Ethik per Spieltheorie.
Mileva hat geschrieben:
Allerdings gibt es durch die christliche Religion begründete (religionsspezifische) Normen wie Ehe und Treue, die für eine intakte, humane Gesellschaft ebenfalls wichtig sind, ohne diesen religiösen Hintergrund jedoch ihrer bisherigen Resonanz zunehmend verlustig gehen.
Das wäre schön, wenn Du dergleichen Begründungen mal darstellen könntest.
Mileva hat geschrieben:
Im Zuge der Säkularisierung haben Scheidungsehen rapide zugenommen (momentan wird ca. jede 2. Ehe geschieden bei mehr als 2,2 Millionen Scheidungswaisen), worunter die Eheleute als auch deren Kinder immens leiden mit negativen Folgen für die mentale, emotionale, politische und wirtschaftliche Zukunft.
Und Du meinst, wenn Paare aus religiösem Doktrin zwanghaft zusammenbleiben, so hätte dies keine negativen Folgen? Per Dekret kannst Du doch nicht verhindern, dass Eheleute innerlich geschieden sind. Und rate einmal, wie ich Dir erkläre, was die tieferen Ursachen für Redensarten wie die vom "verflixten siebten Jahr" sind …
Mileva hat geschrieben:
Transzendente Zahlen sind (meiner Meinung nach) theoretische Konstrukte, die von jedem intelligentem Betrachter (z.B. uns), der auf die Natur blickt, ersonnen werden können.
Es sind (für mich) Gesetzmäßigkeiten, ähnlich wie Auftrieb oder Gravitation, die einen „Lenker“ zwar vorstellbar machen, aber keinesfalls davon überzeugen.
Fakt bleibt jedoch ihre Transzendenz, für deren Ermittlung Geist ausschlaggebend ist.
Alle Zahlen sind gedankliche Konstrukte. Ich habe allerdings auch nicht gerade den Eindruck, dass, wenn ich meinen Geist benutze, ich mir übernatürliche Kräfte zu Eigen machen würde. Auf wie viele Stellen genau könnte der Schöpfer wohl
π berechnen?
Sapere aude!
Verhulst