Hallo!
Eine Tagesschule lindert die Sorgen des Einzelkindes geringfügig. Es bleibt mit seinen Eltern allein. Sie werfen ihre verbleibende Energie und Zuwendung punktförmig am Abend, an den Wochenenden und im Urlaub auf das Kind. Es gibt keinen Gleichaltrigen zum Kuscheln, zum Schmusen, zum Streiten, zum Herausfordern. Wo lernen sie, sich zu vertragen? Zu spielen? Sich abzugrenzen? Abzugeben? Zu teilen? Sie werden verwöhnt, alles konzentriert sich auf sie. Ein Sprichwort sagt: "Ein Kind - Angstkind; zwei Kinder - Spielkinder." Entweder ist das Einzelkind mit vielen zunehmend Verhaltensgestörten zusammen oder mit sich und seinen Eltern allein. Es guckt Fernsehen, es spielt mit dem Rechner, es wird altklug und naseweis. Die Abgabe in eine Kindertagesstätte ist eine schlechte Lösung. Das Kind bleibt trotzdem Einzelkind. Einzelkinder sind Sorgenkinder.
Das Einzelkind ist auch deswegen ein Sorgenkind, weil das Einzelkind immer auch ein Versuchskind ist. Versuchskind heißt, hier machen die Eltern Fehler. Aus Fehlern zu lernen gilt auch für die Kindererziehung. Eltern mit mehreren Kindern haben einen größeren Erfahrungsschatz als Eltern mit nur einem Kind. Diese haben nicht die Möglichkeit, an den Erfahrungen für das nächste Kind zu reifen. Erst ab dem zweiten und dritten Kind sind die Eltern zumeist befähigt, ihre charakterlichen, auf Unreife beruhenden Schwächen so stark an den Kindern auszuleben.
Viele Grüße
Iris
Einzelkind - Sorgenkind
Moderator: Eser
Es ist ein eigenartig wie Ihr die Anzahl von Kindern auf den Erfahrungsschatz der Eltern hinzuaddiert, da nämlich eine kinderreiche Familie in dem von euch geschilderten Fall ihre Kinder in keinem anderen Licht sehen dürfte als eine Familie mit nur einem Kind, nämlich, wie ihr sagt als Versuchskind bzw. eben als Versuchskinder, was immer das für Folgen hat. Ihr tut gerade so als würden Kinder den Menschen Erfahrungsschätze mitbringen, also schließe ich daraus dass Ihr entweder schon sehr alt seit oder einfach nur naiv, und darum eure eigene Kindheit nicht als Erfahrungsschatz betrachtet, was man normalerweise bei der Erziehung seines Kindes bzw. seiner Kinder mit einbringt. Als Elternteil lernt man nicht deutlich mehr dazu, als ein Kind dazulernt, schließlich sind die Eltern die ersten Lehrer der Kinder, statt Schüler der Kinder. Würdet Ihr mir also erklären wovon Ihr da redet? Das klingt so als müssten die Eltern eine Reife erlangen die die Kinder nicht zu interessieren hat, statt dass die Kinder eine Reife erlangen die der Reife der Eltern wenigstens gleicht, statt die selbe ist, wobei also die Erfahrungen der Eltern den Kindern auf den Weg gegeben wird.