Der Grund warum ich all das verwerfe, ist, weil wir NICHT beobachten das jetzt z.B. dieser resistente Schädling sich wirklich weiterentwickelt hat. Er kann ja auch schon von Anfang existiert haben. Es kann doch einfach eine "Familie" dieser resistente Schädlinge geben.
Mal angenommen, diese Bakterien mit dem abweichenden Gen (also ihre Familie resistenter Schädlinge) hätten schon immer existiert. Die chemische Keule, also z.B. ein Antibiotikum, ist erst viel später entwickelt worden. Jetzt haben wir 100 Bakterien, von denen 1 das abweichende Gen trägt. Was passiert? 99 werden getötet. Wer vermehrt sich? Richtig, das 1 Bakterium. Das nennt man Selektion.
Jetzt kann man das alles im Labor machen. Man nimmt dieses eine Bakterium und lässt es sich vermehren. Da Bakterien sich durch Teilung vermehren, müssten alle Nachkommen genetisch identisch sein.
Behandelt man sie mit einer großen Dosis eines anderen Antibiotikums, sterben alle ab, da sie gegen dieses nicht resistent sind.
Behandelt man diese Bakterien aber mit einer geringen Dosis eines anderen Antibiotikums, kann es passieren, das wieder nicht alle absterben. Wenn man die Dosis langsam steigert und die verbleibenden Bakterien sich immer wieder vermehren lässt, dann erhält man hinterher Bakterien, die gegen das neue Antibiotikum resistent sind.
Dies ist möglich, weil Bakterien bei der Verdopplung ihrer DNS Fehler machen. Einige Antibiotika deaktivieren nur ein einziges bakterielles Enzym. Wenn dieses Enzym nun durch eine Mutation leicht verändert wird, kann es durch das Antibiotikum nicht mehr zerstört werden, das Bakterium ist resistent geworden.
Das ist beobachtete Evolution im kleinen.
Das hat man bei der Vogelgrippe auch so gemacht. Man sah die Ähnlichkeiten zur Grippe (Influenza) und meinte prompt, das sei Evolution, also sollte Vogelgrippe damals ein normaler Grippe gewesen sein.
Das ist falsch wiedergegeben.
Man hat das Virus isoliert, das Anfang des 20. Jh. für die "Spanische Grippe" verantwortlich war. Dieses Virus weist eine große Ähnlichkeit mit der heute vorkommenden Vogelgrippe auf. Deswegen gibt es Wissenschaftler, die vermuten, dass sich damals ein Vogelgrippevirus verändert hatte und auf den Menschen übergesprungen war (Nature. 2005 Oct 6;437(7060):889-93). Es gibt aber auch Wissenschaftler, die das bezweifeln ("Molecular virology: was the 1918 flu avian in origin?" Nature. 2006 Apr 27;440(7088)).
Einig sind sich die Forscher aber darüber, dass sich das Grippevirus verändert hatte, und erst in der neuen Form diese Epidemie ausgelöst hat.
Und es war eben keine "normale" Grippe, es war eine Grippe mit einer sehr hohen Sterblichkeitsrate und anders als bei der "normalen" Grippe sind nicht nur alte Menschen und Kinder gestorben, deren Immunsystem schwächer ist, sondern alle Altersstufen (40% der Opfer zwischen 20-35), was sehr ungewöhnlich ist. Hinzu kam eine sehr hohe Infektiösität, es gibt Berichte, nach denen ein Drittel der Weltbevölkerung erkrankt war.
Wir ziegen mit unserem Finger nur auf Dinge die wir JETZT sehen, wir zeigen unsere Finger nicht auf ein sich gerade entwickelndes Wesen oder ähnlichem.
Zeigen Sie doch mit dem Finger auf sich selbst. Die Evolution ist nicht abgeschlossen, auch beim Menschen nicht.