epi42 hat geschrieben:Hi Bonet
Fernand Bonet hat geschrieben:
Hi,
nach dieser recht sachlichen Diskussion habe ich eine erweiterte Frage.
Licht soll sich ja mit 300.000.000 m/s bewegen.
Wie lang ist nun 1 Meter?
Ich kann mir vorstellen, dass sich Körper bewegen wie eben das Auto bezogen auf die Fahrbahn.
Aber Licht ist doch kein Körper. Was bewegt sich denn dann im Bezug worauf? Kann sich etwas körperloses bewegen?
Grüße
Bonet
Ein Meter ist recht einfach definiert. Es gab mal einen Franzosen, dem es gestunken hat, dass jede Stadt ihre eigenen Einheiten hatte und so führte er den Meter ein (über ein Sekundenpendel). Sein Name war Abt Jean Picard.
Statt dem Pendel verwendete man dann irgendwann diesen Platin-Iridium-Stab, der sich aber dummerweise bei Temperaturänderung ebenfalls veränderte.
Heute verwendet man eher die Lichtgeschwindigkeit zur Definition des Meters. Da die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum immer gleich ist. Außerdem lassen sich mit Atomuhren sehr genaue Zeitangaben machen. Der Meter wird also über den "Umweg" der Lichtgeschwindigkeit definiert.
Die Definition des Meters lautet: Die Strecke, die Licht in 1/299.792.458 Sekunde zurücklegt.
Hier ist ein Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Meter
MfG epi42
Hi Epi,
Deine Antwort ist ja völlig o.k., aber beantwortet die Frage nicht, was denn ein Meter ist.
Früher wurde gelehrt: 1m ist der 40 Millionste Teil des Erdumfanges ....oder anders herum: Der Erdumfang hat 40.000.000 Meter.
Daraus lässt sich weder erkennen, wie „lang“ nun 1m ist und was der Erdumfang ist. Was nützt es, wenn ich das Ganze über die Summe von gleichen Teilen erkläre oder den Teil als Bruch bezogen auf das Ganze. Weder wird der Teil noch das Ganze dadurch erklärt.(eher verschleiert)
Auch dieser Iridiumstab stellt mich nicht zufrieden, da er ja lediglich eine Art Verkörperung dieses o.g. Sachverhaltes ist mit und ohne Schrumpfen.
Bei der Definition über das Pendel wäre 1m aber eine rein Erd-gebundene Sache, da das Pendel z.B. auf dem Mond anders schwingt. Dort beträgt die Gravitationskonstante nicht g=9,81m/*s*s. Im Grunde also wäre der Pendelausschlag ja Ausdruck einer Systemwirkung insgesamt.
Demnach wäre 1m auf dem Mond (=1Mond-Meter) etwas ganz anderes als hier das Erdmeter....bereits ersichtlich daran, dass ein sportlich untrainierter Astronaut dort mal eben 20 Meter weit springen kann.
Wenn der Astronat hingegen 2 Fahnen in 20m Abstand aufstellt, so scheint das oberflächlich das Gleiche zu sein wie hier.- aber eben nur oberflächlich.
Was die Definition mittels c anbelangt, so läuft dies auf das selbe hinaus, da ja mittels der Gleichung v=s/t jeweils eine Größe durch zwei andere ausgedrückt oder in Bezug gesetzt wird. Über jede „Einzelgröße an sich“ erfahre ich dagegen nichts.
1m/s=1Meter:1 Sekunde.
Wenn ich die Definition über das Pendel nehme, so zeigt sich nun doch, dass der Ausschlag im Grunde nichts anderes ist als die Eigenschaft der Erdmasse in Zusammenhang mit dem Pendel. Also beschreibt der Weg des Pendels doch einen (quantitativen/)qualitativen Kontext zur Erde hinsichtlich Masse und Gravitation. Wir sprechen ja auch vom cgs-System, in welchem dieser Zusammenhang (über Gramm) deutlich wird.
Auf dem Mond hätten wir dagegen ein anderes cgs-System.
Da ein Meter vom Begriff und Verständnis her jedoch eine rein Erd-gebundene Größe als Eigenschaft (in Anhängigkeit von der Gravitationskonstanten) ist, wie kommt man nun dann dazu zu behaupten Licht, „bewege“ sich mit 300.000.000 Meter je Sekunde? Licht hat doch völlig andere Eigenschaften als gravitative Massen. Interessant wäre es zu wissen, wie groß ein Sonnen-Meter wäre, und welche Lichtgeschwindigkeit sich über dieses „Meter“ ergibt.
Was ich also sagen will, ist dieses: Die Länge als separierte physische Größe gibt es nicht. Bereits der Tinten-“Punkt“ auf dem Papier hat eine Masse und eine Ausdehnung. Hingegen einen Massepunkt gibt es nicht, da ein Punkt keine Ausdehnung hat. (zumindest nicht der mathematische Punkt)
Wenn ich sage: Ich bin 180cm groß(lang), so setzt dies bereits stillschweigend eine Masse und etliche nicht sofort ersichtliche Zusammenhänge voraus.
Wenn wir also von Licht“geschwindigkeit“ sprechen, so macht das keinen Sinn....er wird dem Gesamtzusammenhang nicht gerecht.
Nähmen wir mal an, wir wären Mondbewohner. Wie lang wäre dort 1 (Mond-)Meter, falls wir „Länge“ als Pendelbewegung verstehen. Und wir groß wäre dann die Licht-“Geschwindigkeit“?
Vielleicht bin ich als Laie ja auf einem ganz falschen Dampfer.
Denn wenn ich mal annähme, unsere irdische Welt läge komplett auf dem Mond, so würde meine schöne große Standuhr mit dem langen Pendel eine ganz andere Zeit anzeigen als auf der Erde...und 1m wäre auf dem Mond eine andere Zahl.
Grüße
Bonet