Harald hat geschrieben:Damit irgendetwas in die Krümmung hineingeraten und dadurch abgelenkt werden kann, muss dazu notwendigerweise erst einmal eine Bewegung vorhanden sein, die überhaupt abgelenkt werden kann. Diese wiederum kommt ja nicht aus dem Nichts. Bei der Planetenbahn könnte man sagen, der Umlauf entsteht durch die Ablenkung der Fliehkraft.
Was IST denn überhaupt eine Kraft? Woher kommt denn die Fliehkraft?
Warum ziehen sich unterschiedliche Ladungen an? Was IST überhaupt eine Ladung? Wie sieht ein Elektron aus (ich bin mir ziemlich sicher, es sieht nicht aus wie eine Murmel mit einem Minus in der Mitte...)?
All diese Fragen sind nicht beantwortet, sind (möglicherweise) auch nicht beantwortbar. Nur weil die Vorstellung einer "Kraft" unserer Erfahrung näher kommt - vielleicht auch nur durch die Verwendung des gleichen Wortes für: "ich benötige Kraft, um etwas vom Boden aufzuheben" und für das, was bewirkt, dass etwas, das rotiert, von dem Ursprung des Rotationskreises wegstrebt - bedeutet das nicht, dass es besser erklärt wäre. Unsere Erfahrung sagt uns auch, dass für die Einwirkung einer "Kraft" ein Kontakt nötig ist. Wie soll das aber über riesige Entfernungen funktionieren?
Warum akzeptieren Sie das?
Ob Sie es wollen oder nicht: Einsteins Theorien haben in der Praxis Anwendung gefunden und haben das erbracht, was er in und durch seine Theorien vorausgesagt hat. Das nennt man einen empirischen Beweis. Natürlich ist nicht ausgeschlossen, dass die Theorien von Einstein eines Tages einer noch verbesserten, verfeinerten Theorie weichen müssen. Aber bisher haben alle Forschungen diese Theorien nur bestätigt. Ein Beispiel sind
Myonen. Mittlerweile gibt es auch akzeptable Hinweise auf
Schwarze Löcher.
Was spricht gegen Gravitation als einer Eigenschaft von Massen?
Warum reflektieren manche Dinge nur eine bestimmte Wellenlänge des sichtbaren Lichts, so dass sie uns z.B. rot erscheinen? Ist das nicht auch eine seltsame Eigenschaft? Oder Magnetismus?
Wenn man das Argument "Kann ich mir nicht vorstellen, also ist es nicht so" als gültig erachtet, kann man tatsächlich fast nichts akzeptieren.
Bei einer wissenschaftlichen Theorie ist eben nicht der Vorstellungshorizont einzelner Menschen die Feuerprobe. Es gilt, was sich in der Anwendung, durch Vorhersagen, die man aufgrund der Theorie machen und die man im Experiment überprüfen kann, bewahrheitet. Bisher haben sich alle Vorhersagen, die man aufgrund Einsteins Theorien gemacht hat, erfüllt.
Deswegen sind diese Theorien weitgehend akzeptiert.
Dass diese Kraft bislang nicht ursächlich ergründet werden konnte, ist ein anderes Problem, dem man sich erst zuwenden kann, wenn man bereit ist, die Möglichkeit einzuräumen, dass die RT ein Irrweg ist.
Es gibt ja schon Leute, die sich mit alternativen Erklärungsmodellen zur Schwerkraft beschäftigen. Eine Theorie ist z.B. die Theorie vom
Intelligenten Fallen, auch
hier und
hier.
Die Frage nach dem Warum, warum gibt es Gravitation, was bewirkt sie? ist die gleiche wie warum ist Gras grün. Die Wissenschaft kann vielleicht sagen, wegen des Chlorophylls, aber das ist letztendlich keine Antwort. Warum IST Chlorophyll grün? Jaja, weil die Energie der anderen Wellenlängen absorbiert wird, blablabla, aber letztendlich, warum nicht auch die "grüne" Wellenlänge? Wie soll das gehen?
Meines Erachtens gibt es eben Eigenschaften von Materie, die einfach so sind. Dies kann man so hinnehmen oder es meinetwegen irgendeiner übernatülichen Macht zuschreiben, aber egal, wo diese Eigenschaft herkommt, oder was sie ist, hat das keine Auswirkung darauf, ob sie existiert. Äpfel werden weiterhin von den Bäumen fallen. Und eine Theorie, die diese Eigenschaft in Betracht zieht, ist nicht davon beeinflusst, wie sie genau beschaffen ist, oder woher sie kommt.