Ich zitiere mal aus einem anderen Thread:
Todoroff hat geschrieben:LaughingMan
Sie leben noch? Von Ihnen haben wir Jahre nichts gelesen.
Ja, ich lebe noch. Freut mich, dass Sie mich wiedererkennen! :-) Ich habe in den letzten Jahren gelegentlich mal reingeschaut und mich nun dazu entschlossen, Mileva die eine oder andere Frage zu stellen. Ich musste allerdings bei jedem meiner Besuche enttäuscht feststellen, dass Sie die Widersprüche ihrer Erweiterungen weiterhin nicht aufgelöst haben. Zur Erinnerung:
LaughingMan hat geschrieben:Todoroff hat geschrieben:Ein widerspruchsfreies System erklären Sie als widersprüchlich[...]
Falls sie die von ihnen nicht gelösten Widersprüche nicht mehr im Kopf haben:
1. Wenn ...999 die größte natürlich Zahl sein soll,warum hat sie dann nicht die Eigenschaften einer natürlichen Zahl (sie hat keinen Nachfolger) ?
Sie wollen die Mathematik erweitern? Gut! Gehen wir die Eigenschaften mal durch: ...999 hat keinen Nachfolger. Die Zahl kann nicht in endlich vielen Schritten aus einer anderen natürlichen Zahl erzeugt werden und es gelten keine Verknüpfungen auf ihr. Alle diese Eigenschaften hat unendlich auch. Sie erweitern also
um
. Gut gemacht...
2. Zur Vereinfachung:
. Sie behaupteten mal Folgendes (kann ich leider nicht mehr nachweisen):
(1)
Außerdem gilt
(2) auch für
, denn das soll ja in
liegen.
Es lässt sich also leicht schlussfolgern:
, also
.
3. Wenn
gilt, warum dann nicht
Und wenn doch: ist
nicht die kleinste Zahl größer Null?
[...]
Todoroff hat geschrieben:[...] und mehrere sich hoffnungslos widersprechende Systeme (RTh, UTh, ETh) als wahr, als widerspruchsfrei.
Erklärte ich wo genau?
Aber andere haben sich ja zumindest an Punkt 1 versucht.
Mileva hat geschrieben:Denken Sie sich ein Koordinatensystem, welches ausschließlich natürliche Zahlen aufweist. Läge prinzipiell in endloser Ferne die Zahl ...999,0 auf der positiven x-Achse, ja oder nein? Falls ja, so ist diese auch als eine natürliche Zahl zu bewerten, warum auch nicht? Theoretisch könnte man durchaus bis zu dieser Zahl unter alleiniger Anwendung natürlicher Zahlen zählen, womit diese eine natürliche Zahl ist. Sind Sie fortwährend anderer Ansicht, begründen Sie diese, bitte!
Als Antwort auf die Frage mit dem Koordinatensystem: Aus 1. (s.u.) folgt ganz klar "Nein". Aber du meinst ja auch nicht
die natürlichen Zahlen, sondern eure Erweiterung. Diese folgt (s.u. 2.) bisher aber keinen Regeln, also kann ich die Frage nicht beantworten.
Ich versuch's mal zweigleisig:
- Aus Sicht der herrschenden Mathematik ist die Erklärung, warum ...999,0 keine natürliche Zahl ist, sehr einfach: sie hat keinen Nachfolger, also erfüllt sie nicht die Peano-Axiome. Diese sind (bei Wikipedia entliehen und leicht verändert):
- 1 ist eine natürliche Zahl.
- Zu jeder natürlichen Zahl n gibt es genau einen Nachfolger n', der ebenfalls eine natürliche Zahl ist.
- Es gibt keine natürliche Zahl, deren Nachfolger 1 ist.
- Jede natürliche Zahl ist Nachfolger höchstens einer natürlichen Zahl.
- Von allen Mengen X, welche
- die Zahl 1 und
- mit jeder natürlichen Zahl n auch stets deren Nachfolger n'
enthalten, ist die Menge der natürlichen Zahlen die kleinste.
Eine Menge, die das nachfolgerlose Element ...999,0 enthält, ist also nicht isomorph zu (vulga: "gleich") den natürlichen Zahlen. Eigentlich ist die Sache damit gelaufen, denn die natürlichen Zahlen sind per definitionem jene, welche durch die Peano-Axiome entstehen.
- Nun versuche ich es mal aus deiner Sicht. Wenn ...999,0 aber unbedingt zu den natuerlichen Zahlen gehören soll, muss dazu ein passendes Axiomensystem angegeben werden! Ohne handelt es sich einfach um eine willkürliche Menge, die keine interessanten beweisebaren Eigenschaften hat.
Was ich mich auch frage: Normalerweise stören dich nicht-endende Prozesse doch immer - warum gerade bei ...999,0 die Ausnahme? Wenn man theoretisch unter alleiniger Anwendung natürlicher Zahlen bis zu dieser Zahl zählen kann, so gib die Rechenvorschrift bitte an! Und wenn dieser Prozess ...999,0 ergibt, warum ergibt eine Addition mit Eins dann nicht 10...0,0>...999,0. Natürlich kann man die endlose (ist das hier der richtige Begriff?) Folge von Nullen nicht aufschreiben, aber das geht mit den Neunen ja auch nicht und scheint kein Problem darzustellen.
Da ich glaube, dass die Einführung eines Axiomensystem für eure natuerlichen Zahlen unbedingten Vorrang hat, bitte ich dich darum, dich dem zuerst zuzuwenden - der Vollständigkeit halber gehe ich hier aber auch auf deine Aussagen zum Thema Unendlich ein:
Mileva hat geschrieben:Unendlich ist im Gegensatz zu ...999,0 keine Zahl, sondern ein Begriff, nicht mehr. Schon darin unterscheidet sich Unendlich von der denkbar größten natürlichen Zahl. Wichtiger ist aber der Unterschied, dass Unendlich reichlich mehr umfasst als ...999,0, die ja ausschließlich natürliche Zahlen "enthält", während Unendlich auch alle rationalen und irrationalen Zahlen miteinbezieht. Unendlich muss also weitaus mehr sein als ...999,0 und damit nicht identisch mit letzterer Zahl. Was ist daran so schwer?
Du machst es schwer, indem du das Wort Unendlich im sprachlich gebräuchlichen Sinne verwendest und diese Eigenschaften auf das mathematische Konstrukt
zu übertragen versuchst. Im mathematischen Sinne "enthält"
gar nichts (sonst wäre es ja eine Menge), sondern ist zu einer gegebenen Menge
und einer auf ihr definierten Ordnung
(also z.B.
mit dem üblichen "kleiner/gleich") einfach das Element
für welches gilt:
.
Nun kann wegen der üblichen Rechenregeln (Addition um 1 führt zu einem größeren Element) für
oder
oder
oder
aber nicht
gelten (streng genommen ist dann auch der obige Vergleich
nicht definiert, aber das Problem lässt sich ausräumen).
Mileva hat geschrieben:1 dividiert durch Unendlich ergibt Null - auch laut herrschender Mathematik.
Nein, nein, nein! In der herrschenden Mathematik ist
kein Element der natürlichen, ganzen, rationalen oder reellen Zahlen und es gibt - allein schon deswegen - keinerlei definierte Rechenoperationen mit diesem Element!
Es mag sein, dass mal jemand schlampig
oder ähnliches aufschreibt, aber das ist
immer nur eine unsaubere Abkürzung für
wobei
eine unbeschränkte Folge ist! (Die Definition dieses Grenzwertbegriffes gibt's hier im Forum mehrfach und auch da taucht das Konzept der Unendlichkeit in keiner Form auf - das
unter dem Limes ist einfach nur Notation.)
Bitte achte also darauf, den Begriff "Unendlich" im Zusammenhang mit der herrschenden Mathematik nicht durch sprachliche Semantik zu überladen, sondern in dem simplen Sinne zu verwenden, der definiert ist. Falls du neue Unendlichkeitskonzepte einführen möchtest (so wohl "endlos" und "unendlich") definiere diese bitte ordentlich.
Mileva hat geschrieben:Unendlich ist das Überabzählbare, endlos das Abzählbare.
Das ist keine Definition, denn "das Abzählbare" und "das Überabzählbare" sind in der Mathematik bisher keine Begriffe. Es gibt wohl abzählbare und überabzählbare Mengen, aber keine Verallgemeinung dieser Begriffe. Auch haben
diese Unendlichkeitsbegriffe
nichts mit dem
zu tun, das größer als alle Elemente einer Menge ist. Es handelt sich um unterschiedliche Definitionen in unterschiedlichen Teilgebieten, die nur einige sprachliche Gemeinsamkeiten haben.
Ganz gut zum Einlesen ist dieser
Wikipedia-Artikel geeignet.
PS: Du kannst mich gerne Duzen oder auch darauf bestehen, dass ich Sieze.